Ökumene ist der Begriff für jene Bewegung, die sich seit vielen Jahrzehnten für die sichtbare und unsichtbare Einheit der Kirche einsetzt (> Kurze Geschichte der Ökumene). Damit folgen Menschen aus unterschiedlichen Konfessionen und christlichen Gemeinschaften dem Gebet Jesu: „Alle sollen eins sein: Wie du, Vater, in mir bist und ich in dir bin, sollen auch sie in uns sein, damit die Welt glaubt, dass du mich gesandt hast.“ (Joh 17,21).
Die Bitte Jesu an den Vater ist auch die Bitte um die Kraft des Heiligen Geistes der Einheit. Er führt alle Menschen, die an den dreifaltigen Gott glauben, in der einen Kirche zusammen.
Über viele Jahrhunderte sind kulturelle, theologische und rechtliche Unterschiede entstanden, die zu Spaltungen führten. Aber es wurde für Katholiken, Orthodoxe und Protestanten, Freikirchen und weitere kirchliche Gemeinschaften wichtiger, sich gemeinsam in Gesellschaft und Kirche zu engagieren. Man will nicht weiter die Unterschiede betonen, sondern vielmehr die Gemeinsamkeiten des Glaubens stärken und das Evangelium verkündigen. Dazu zählen auch das Eintreten gegen Ungerechtigkeit und der Einsatz für ein friedliches Miteinander durch den christlichen Glauben. Das ist die Selbstverpflichtung vieler Menschen, die sich in der Ökumene engagieren. Damit geben Christen ein glaubwürdiges Zeugnis für die Welt und untereinander und erfüllen den Auftrag Jesu: „Geht hinaus in die ganze Welt und verkündet das Evangelium der ganzen Schöpfung!“ (Mk 16,15)