Wohin fließt die Kirchensteuer?
Die kirchlichen Aufgaben des Erzbistums Köln reichen weit in die Gesellschaft hinein. Sie spiegeln sich in einer Vielzahl unterschiedlicher Aktivitäten, die vor allem durch das Engagement vieler Menschen getragen werden. Zentrale Handlungsfelder sind die Bereiche Seelsorge, Bildung und Caritas sowie Hilfe für Menschen in Not.
Finanziert wird die Arbeit des Erzbistums aus mehreren Quellen. Dabei ist die Kirchensteuer die mit Abstand wichtigste Finanzierungsgrundlage. Hinzu kommen Zuschüsse des Landes Nordrhein-Westfalen sowie Erträge aus dem Finanzvermögen und sonstige Einnahmen des Erzbistums.
Die Bilanz und Ergebnisrechnung des Finanzberichts bilden die Vermögens- und Ertragslage des Erzbistums im Rahmen einer Gliederung nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches ab. Anhand dieser Darstellung ist es nur eingeschränkt möglich, nachzuvollziehen, welche Mittel in welchen Handlungsfeldern für die Arbeit der Kirche eingesetzt wurden.
Das Kapitel „Aufwendungen nach Aufgabenbereichen“ zeigt deshalb unter Berücksichtigung inhaltlicher Gesichtspunkte, welche Aufwendungen in den einzelnen Aufgabenbereichen des Erzbistums angefallen sind und wodurch sie finanziert wurden.
Die Kirchensteuererträge als wichtigste Ertragsquelle des Erzbistums Köln beliefen sich im Jahr 2019 auf 684,2 Mio. Euro. Sie wurden vor allem für den Dienst am Menschen in den Bereichen Seelsorge, Caritas und Bildung eingesetzt. Bei einer Mitgliederzahl von 1,91 Millionen hat damit jeder Kirchensteuerzahler im Erzbistum Köln diese Aufgabenerfüllung 2019 mit durchschnittlich 356 Euro unterstützt. Dadurch wurden die gesamten Aufwendungen aller Aufgabenbereiche des Berichtszeitraums in Höhe von 915,7 Mio. Euro zu 72,2 Prozent von den Kirchenmitgliedern durch Kirchensteuern finanziert.
Die übrigen Aufwendungen werden vor allem durch Zuschüsse der öffentlichen Hand, insbesondere für den Betrieb der Schulen, finanziert. Darüber hinaus tragen auch Erträge aus Finanzvermögen und sonstige Einnahmen zur Erfüllung der täglichen Arbeit im Erzbistum bei.
Die gesamten Aufwendungen des Jahres 2019 für die Aufgabenbereiche des Erzbistums in Höhe von 915,7 Mio. Euro liegen 1,6 Prozent über dem Niveau des Vorjahres. Dies geht vor allem auf einen Anstieg des Personalaufwands um 0,7 Prozent sowie rund 11 Prozent höhere sonstige Aufwendungen, unter anderem für Instandhaltung und Beratungsleistungen, zurück.
Die Entwicklung der Aufwendungen der einzelnen Aufgabenbereiche wird im Folgenden erläutert.
Überblick: Verwendung der Kirchensteuer
Einen Überblick über die Verwendung der anteiligen Kirchensteuer für die einzelnen Aufgaben, also ohne Berücksichtigung der aus anderen Quellen finanzierten Aufwendungen, bieten folgende Infografiken:
Aufwendungen nach Aufgabenbereichen
2019 |
2018 |
|
Regionale Seelsorge |
243.231,7 |
241.364,2 |
Schule und Hochschule |
175.302,4 |
165.153,8 |
Erwachsenenbildung |
21.119,3 |
20.309,4 |
Tagungshäuser |
21.095,2 |
19.709,9 |
Bildung |
217.516,9 |
205.173,1 |
Kindertagesstätten |
46.524,7 |
42.745,6 |
Caritas |
57.870,1 |
57.085,9 |
Mission und Entwicklungshilfe |
26.042,1 |
26.332,8 |
Gemeinsame Aufgaben der Bistümer |
19.520,2 |
19.305,0 |
Überdiözesane Aufgaben |
45.562,2 |
45.637,7 |
Jugendseelsorge |
23.709,9 |
24.187,9 |
Erwachsenenseelsorge |
11.229,6 |
11.172,2 |
Weitere kategoriale Seelsorge |
22.475,8 |
22.583,0 |
Zielgruppenbezogene Seelsorge |
57.415,3 |
57.943,1 |
Bischöfe, Bischofsvikare, Offizialat, Erzbischöfliches Haus |
3.798,9 |
3.801,2 |
Erzbischöfliche Einrichtungen und Gebäude |
32.230,6 |
27.140,6 |
Erzbischöfliche Verwaltung |
52.833,1 |
53.475,8 |
Erzbischöfliche Einrichtungen und Verwaltung |
88.862,7 |
84.417,6 |
Altersversorgung |
117.893,6 |
127.825,4 |
Aufwendungen aus der Kirchensteuer |
33.543,5 |
32.317,2 |
Sondervermögen (unselbstständige Stiftungen) |
7.280,8 |
6.863,7 |
Summe Aufwendungen |
915.701,6 |
901.373,6 |