Zu den Aktivitäten des Erzbistums im Bildungsbereich gehören die erzbischöflichen Schulen, die Hochschulgemeinden sowie die Erwachsenenbildung und der Betrieb der vier Tagungshäuser. Der Gesamtaufwand im Handlungsfeld Bildung nahm im Jahr 2020 um 1,1 Prozent auf 219,9 Mio. Euro zu.
Das Erzbistum ist Träger von 33 Schulen (17 Gymnasien, 6 Realschulen, 3 Berufskollegs, 1 Weiterbildungskolleg, 2 Gesamtschulen, 1 Grund- und Hauptschule, 2 Grundschulen, 1 Musikschule). Neu hinzugekommen ist die Erzbischöfliche Grundschule am Bildungscampus Köln Kalk, die 2020 ihren Betrieb zunächst in einem Interimsgebäude aufgenommen hat und 2024 in den dann fertiggestellten Neubau des Bildungscampus umziehen wird.
In den Schulen des Erzbistums unterrichten über 1800 Lehrkräfte rund 23.000 Schülerinnen und Schüler. Mit der Bereitstellung und Instandhaltung der Gebäude und seinem Anteil an den laufenden Kosten leistet das Erzbistum einen wichtigen Beitrag in der wertebezogenen Bildungsarbeit. Dabei geht es nicht nur um reinen Wissenserwerb, sondern auf der Basis des christlichen Menschenbildes auch um die Befähigung zu einem selbstbestimmten Leben.
Mit 180,9 Mio. Euro ist der Betrieb der Schulen und Hochschulen einer der größten Aufwandsposten des Erzbistums. Zu den hier erfassten Aufwendungen zählt auch die Finanzierung der katholischen Hochschulgemeinden sowie der Schulseesorge und der schulischen Religionspädagogik.
Insgesamt stiegen die Aufwendungen im Bereich Schule und Hochschule 2020 gegenüber dem Vorjahr um 5,6 Mio. Euro bzw. rund 3,2 Prozent. Dies resultiert zum einen aus höheren Personalkosten, die gegenüber dem Vorjahr um rd. 2 Mio. Euro auf 122,3 Mio. Euro stiegen. Der zweite wesentliche Grund für die Zunahme der Aufwendungen im Berichtsjahr liegt in den Projektaufwendungen, die überwiegend Instandhaltungsmaßnahmen an Erzbischöflichen Schulen beinhalten. Sie lagen im Berichtsjahr bei 9,9 Mio. Euro und damit mehr als 4 Mio. Euro über dem Vorjahresniveau. Zu den finanzierten Projekten gehören neben mehreren Instandhaltungsmaßnahmen auch die Errichtung der Grundschule für den Bildungscampus in Köln-Kalk in Modulbauweise sowie Hardware-Ausstattung in den Schulen.
Die Erträge der Schulen und Hochschulen stiegen 2020 gleichzeitig auf 135,5 Mio. Euro (Vorjahr: 131,6 Mio. Euro). Die darauf entfallenden Landeszuschüsse haben sich gegenüber dem Vorjahr um 4 Mio. Euro auf 130,7 Mio. Euro (+ 3,2 Prozent) erhöht und betreffen im Wesentlichen den Betrieb der Erzbischöflichen Schulen.
Somit ergab sich in diesem Bereich ein gegenüber dem Vorjahr um 1,8 Mio. Euro höherer Finanzierungsbedarf aus Kirchensteuermitteln von insgesamt 45,5 Mio. Euro (Vorjahr 43,7 Mio. Euro). Dies entspricht rund 7 Prozent der verwendeten Kirchensteuermittel.
In der Erwachsenenbildung bietet das Bildungswerk des Erzbistums Köln ein breites Programmspektrum. 11 regionale Katholische Bildungswerke und 9 Katholische Familienbildungsstätten dienen der Weiterbildung der Teilnehmer aus Gemeinden, Institutionen und Verbänden und leisten darüber hinaus durch Sprachkurse für Flüchtlinge und die Qualifizierung von ehrenamtlichen Mitarbeitenden einen großen Beitrag zur Eingliederung von Flüchtlingen und Migranten. Das Edith-Stein-Exerzitienhaus ergänzt das Angebot mit Einkehr- und Besinnungstagen.
Der Aufwand von rund 20 Mio. Euro für diesen Aufgabenbereich entsteht insbesondere durch Personalaufwendungen (rund 9,9 Mio. Euro) und Zuschüsse (9,4 Mio. Euro), vor allem an die Bildungswerke der Regionen und an die Familienbildungsstätten. Für die Erwachsenenbildung wurden im Berichtsjahr Kirchensteuermittel von insgesamt 18,4 Mio. Euro aufgewendet.
Das Erzbistum Köln unterhält vier Tagungshäuser als Bildungseinrichtungen für Erwachsene: das Maternushaus, das Katholisch-Soziale Institut, das Kardinal Schulte Haus und das Haus Marienhof. Der Gesamtaufwand hat sich gegenüber dem Vorjahr um 9,8 Prozent auf 19 Mio. Euro verringert. Dies geht auf die Auswirkungen der Corona-Pandemie zurück. Denn durch den Einbruch des Tagungsund Beherbergungsgeschäftes sind auch die Kosten der Tagungshäuser im Vergleich zu den Vorjahren gesunken. Die Kostenersparnisse stehen jedoch in keinem Verhältnis zum Einbruch der Umsatzerlöse. Diese liegen im Wirtschaftsjahr 2020 bei 6,8 Mio. Euro und damit rund 50 Prozent unter dem Vorjahresergebnis (13,6 Mio. Euro). Der Bedarf an Kirchensteuermitteln zum Ausgleich des Defizits im Funktionsbereiches der Tagungshäuser liegt daher mit 12,1 Mio. Euro mehr als 60 % über dem des Vorjahres (7,5 Mio. Euro). Auch das Wirtschaftsjahr 2021 wird massiv durch die andauernde pandemiebedingten Einschränkungen beeinflusst.
Für den Bereich Bildung wurden damit insgesamt 76 Mio. Euro aus der Kirchensteuer finanziert, dies entspricht 11,7 Prozent der verwendeten Kirchensteuermittel des Berichtszeitraumes.