Geschichte und Bedeutung:Das Hochfest Christkönig

Das Hochfest Christkönig, offiziell „Hochfest unseres Herrn Jesus Christus, des Königs des Weltalls“ genannt, ist eines der jüngeren kirchlichen Feste der katholischen Kirche. Es wird am letzten Sonntag des Kirchenjahres gefeiert, also am Sonntag vor dem ersten Advent. Christkönig als Fest ist eng mit der Herrschaft Christi und dem Verständnis von Gottes Reich verbunden ist.
Einführung des Christkönigsfest 1925
1925 führte Papst Pius XI. das Christkönigsfest mit seinem päpstlichen Schreiben, der sogenannten Enzyklika, namens „Quas Primas“ ein. Er verfasst sein Rundschreiben in einer Zeit eines großen gesellschaftlichen und politischen Wandels. Sieben Jahre nach Ende des Ersten Weltkrieges erlebten totalitäre Regime und Ideologien Aufwind, wie etwa der Kommunismus, Faschismus und Nationalsozialismus.
Papst Pius XI. wollte mit der Einführung des Christkönigsfestes ein deutliches Zeichen setzen: Jesus hat eine Königsherrschaft inne, die nicht auf Macht oder Gewalt beruht, sondern auf Gerechtigkeit, Liebe und Frieden. Das Reich Jesu Christi kenne weder nationale noch politische Grenzen, heißt es in der Enzyklika und umfasse alle Völker und Nationen.

Mit dem Christkönigsfest geht das Kirchenjahr zu Ende
Das Christkönigsfest ist ein sogenanntes „Ideenfest“. Damit stellt die katholische Kirche Glaubenswahrheiten ins Zentrum des Gottesdienstes. Neben Christkönig sind das unter anderem auch das Dreifaltigkeitsfest, Fronleichnam und das Herz-Jesu-Fest.
Das Christkönigsfest markiert das Ende des Kirchenjahres. Es ist ein Höhepunkt, weil es den Blick auf Jesus Christus als den lenkt, der Herr der Geschichte und des Lebens ist.
Auch in den Lesungen des Tages schlägt sich dieser Gedenke nieder:
- Verheißung im Alten Testament: Oft wird auf Texte verwiesen, die die messianische Herrschaft ankündigen, wie zum Beispiel die Berufung Davids zum König oder Prophezeiungen aus dem Buch Daniel (Dan 7,13-14).
- Christus der gute Hirte: In der Lesung aus dem Buch des Propheten Ezechiel (Ez 34,11-12.15-17) wird Christus als der gute Hirte dargestellt, der sich um sein Volk kümmert.
- Das Weltgericht am Ende der Welt: Im Evangelium des Tages (z. B. Mt 25,31-46) wird Christus als der König gezeigt, der am Ende der Zeiten über die Völker richtet. Hier zeigt sich, dass seine Herrschaft von Barmherzigkeit, Gerechtigkeit und Liebe geprägt ist.
Jesus will der König im Leben jedes Menschen sein
Jesus ist König und will im Leben eines jeden Menschen herrschen – nicht wie die Herrscher und Machthaber dieser Welt, sondern anders: Mit Sanftmut, Liebe und Freude. Wie das ganze Evangelium ist auch das Christkönigsfest Zuspruch und Anspruch zugleich; es erfordert unbedingten Einsatz für das Reich Gottes. Anspruch ist es auch, Christi Herrschaft in allen Bereichen des Lebens anzuerkennen: in der Familie, im Beruf, in der Gesellschaft und in der Politik.
Auch in der heutigen Zeit bleibt Christus König
In der heutigen Zeit, in der Machtstreben und Individualismus dominieren, erinnert uns das Christkönigsfest daran, dass wahre Größe und Herrschaft in der Liebe und im Dienst an den Mitmenschen liegen. Es lädt dazu ein, Christus nicht nur als König des Weltalls zu verehren, sondern ihn auch als König des eigenen Lebens anzuerkennen. Das Christkönigsfest fordert uns heraus, Werte und Prioritäten zu reflektieren und das Leben im Licht der Königsherrschaft Christi zu betrachten. Die Kernfragen, die das Fest heute stellt, könnten lauten: Wer oder was regiert unser Leben? Nach welchen Prinzipien gestalten wir unsere Welt?
Hoffnung in schwierigen Zeiten
Das Christkönigsfest ist auch ein Fest der Hoffnung. In einer Welt voller Unsicherheiten – seien es politische Konflikte, Umweltkrisen oder persönliche Herausforderungen – erinnert es uns daran, dass Christus als König die Geschichte in seinen Händen hält. Sein Reich geht nicht unter und seine Herrschaft der Liebe und des Friedens endet nicht.

















