Die Heilige Ursula und die 11.000 Jungfrauen

Facts zur Hl. Ursula

  • Lebte der Legende nach im 4. Jahrhundert nach Christus als bretonische Königstochter
  • Ursula will den heidnischen König von England nur heiraten, wenn er getauft wird und sie mit elf Gefährtinnen und 11.000 Jungfrauen eine Wallfahrt nach Rom machen kann
  • Auf der Rückreise von Rom werden die Wallfahrerinnen in Köln von den Hunnen niedergemetzelt
  • Weder die Existenz der Heiligen Ursula als auch die Zahl der Jungfrauen ist geschichtlich belegt
  • Köln nutzte die Legende jedoch geschäftstüchtig im Reliquienhandel
  • Gedenktag: 21. Oktober
  • Darstellung oft mit Pfeil und Schiff oder auch mit einem Schutzmantel über den Jungfrauen
  • Das Stadtdekanat Köln feiert vom 16. bis 23. Oktober die Ursula-Festwoche mit Gottesdiensten, Konzerten und Vesper

Die Heilige Ursula lebte der Legende nach im 4. Jahrhundert als bretonische Königstochter und wird oft mit Pfeil und Schiff oder auch mit einem Schutzmantel über den Jungfrauen dargestellt. Ihr Gedenktag ist der 21. Oktober.

14. Oktober 2022
Bilderzyklus im Wallraf-Richartz-Museum Köln

Legende

Wappen der Stadt Köln aus dem Kölner Rathaus

Ursula soll zwischen 300 und 400 nach Christus als christliche Königstochter gelebt haben. Sie verschrieb sich der ewigen Jungfräulichkeit, wurde vom Vater jedoch mit dem heidnischen König Aetherius von England verlobt. Sie willigte unter Bedingungen ein. Innerhalb von drei Jahren sollte Aetherius christlich unterrichtet und getauft werden. Sie selbst wollte mit zehn Gefährtinnen und 11.000 Jungfrauen nach Rom wallfahren.

Die Reise führte sie über die Nordsee und den Rhein durch Köln und Basel und von dort zu Fuß nach Rom. In Köln erschien ihr im Traum ein Engel, der das kommende Martyrium voraussagte. Auf der Rückreise von Rom wurden die Wallfahrer in Köln von den Hunnen überfallen. Der Hunnenkönig begehrte Ursula, weil sie sich verweigerte wurde sie mit einem Pfeil erschossen.

Leben

Tatsächlich ist das Leben der heiligen Ursula in keiner zeitgenössischen Quelle bezeugt. Die Zahl der 11.000 Jungfrauen soll sogar auf einen Rechenfehler zurückgehen.

Heiligsprechung

Es gab keine Heiligsprechung, da es die eine Person Ursula wohl nicht gab. Aufgrund ihrer Heiligengeschichte reiht sie sich in die Schar der Heiligen ein, die nur aufgrund der allgemeinen Verehrung als heilig gelten.

Die heilige Ursula

Historische Belege über die hl. Ursula

In Köln gab es schon früh Märtyrerjungfrauen, die eine Kirche an der Stelle der heutigen St. Ursula Kirche errichtet hatten. Diese war außerhalb der Stadtmauern. Bei Erweiterung der Stadt fand man ein großes Gräberfeld. Vermutlich starben diese Märtyrerinnen aufgrund ihres Glaubens. Der Tod einer unschuldigen Jungfrau Ursula im Alter von acht Jahren, zwei Monaten und vier Tagen ist auf einer Steintafel, der Clematius Inschrift dokumentiert.

Patronate

  • Patronin der Universitäten und Schulen, der Lehrerinnen und Lehrer sowie der Jugend
  • Patronin für eine Heirat und glückliche Ehe sowie bei Kinderkrankheiten
  • Patronin der Städte Köln und Offenburg
Stein aus der Basilika St. Ursula in Köln

Basilika St. Ursula in Köln

Kirche St. Ursula Köln

Die bekannteste Kirche im Erzbistum Köln, die der hl. Ursula geweiht ist, ist die romanische Basilika St. Ursula in der Kölner Altstadt (Ursulaplatz, 50668 Köln). Im Jahr 1920 wurde die Kirche durch Papst Benedikt XV. Basilica minor erhoben.

St. Ursula ist die älteste niederrheinische dreischiffige Emporenbasilika. Sie wurde ab 1185 an einer Stelle errichtet, an der seit dem 4. Jahrhundert auf einem römischen Gräberfeld christliche Märtyrerinnen verehrt wurden. Die westliche Hauptfassade, der massive Westturm mit barocker Haube, die anschließende Vorhalle und das Langschiff sind romanisch geprägt. 1287 wurde ein langgestreckter frühgotischer Chorraum angebaut. Die Basilika erlitt im Zweiten Weltkrieg erhebliche Schäden, die erst 1972 behoben waren.

Im 17. Jahrhundert richtete man die barocke "Goldene Kammer" ein, in der die Reliquien der ursulanischen Jungfrauen und ihrer Gefährten aufbewahrt und verehrt werden. Die Goldene Kammer ist seit Oktober 2022 nach Renovierungsarbeiten wieder für Besucher geöffnet.

Die Basilika ist in der Regel täglich von 10:00 bis 17:00 Uhr bis zum Gitter geöffnet.

Für die Besichtigung der gesamten Kirche, der Goldenen Kammer sowie der Schatzkammer gelten in der Regel folgende Öffnungszeiten: 

  • dienstags bis samstags:     10.00-12.00 und 15.00-17.00 Uhr
  • sonntags:                            15.00-17.00 Uhr

Der Eintritt in die Goldene Kammer und Schatzkammer beträgt jeweils 2,00 € für Erwachsene sowie 1,00 € für Schüler. Kinder bis zur Einschulung sind frei.

Wiedereröffnung der Goldenen Kammer an St. Ursula

Wiedereröffnung der Goldenen Kammer an St. Ursula