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Service

Die Heilige Ursula und die 11.000 Jungfrauen

Bilderzyklus im Wallraf-Richartz-Museum Köln
Datum:
17. Okt. 2023
Die Heilige Ursula lebte der Legende nach im 4. Jahrhundert als bretonische Königstochter und wird oft mit Pfeil und Schiff oder auch mit einem Schutzmantel über den Jungfrauen dargestellt. Ihr Gedenktag ist der 21. Oktober.

Legende

Wappen der Stadt Köln aus dem Kölner Rathaus

Ursula soll zwischen 300 und 400 nach Christus als christliche Königstochter gelebt haben. Sie verschrieb sich der ewigen Jungfräulichkeit, wurde vom Vater jedoch mit dem heidnischen König Aetherius von England verlobt. Sie willigte unter Bedingungen ein. Innerhalb von drei Jahren sollte Aetherius christlich unterrichtet und getauft werden. Sie selbst wollte mit zehn Gefährtinnen und 11.000 Jungfrauen nach Rom wallfahren.

Die Reise führte sie über die Nordsee und den Rhein durch Köln und Basel und von dort zu Fuß nach Rom. In Köln erschien ihr im Traum ein Engel, der das kommende Martyrium voraussagte. Auf der Rückreise von Rom wurden die Wallfahrer in Köln von den Hunnen überfallen. Der Hunnenkönig begehrte Ursula, weil sie sich verweigerte wurde sie mit einem Pfeil erschossen.

Leben

Tatsächlich ist das Leben der heiligen Ursula in keiner zeitgenössischen Quelle bezeugt. Die Zahl der 11.000 Jungfrauen soll sogar auf einen Rechenfehler zurückgehen.

Heiligsprechung

Es gab keine Heiligsprechung, da es die eine Person Ursula wohl nicht gab. Aufgrund ihrer Heiligengeschichte reiht sie sich in die Schar der Heiligen ein, die nur aufgrund der allgemeinen Verehrung als heilig gelten.

Facts zur Hl. Ursula

  • Lebte der Legende nach im 4. Jahrhundert nach Christus als bretonische Königstochter
  • Ursula will den heidnischen König von England nur heiraten, wenn er getauft wird und sie mit elf Gefährtinnen und 11.000 Jungfrauen eine Wallfahrt nach Rom machen kann
  • Auf der Rückreise von Rom werden die Wallfahrerinnen in Köln von den Hunnen niedergemetzelt
  • Weder die Existenz der Heiligen Ursula als auch die Zahl der Jungfrauen ist geschichtlich belegt
  • Köln nutzte die Legende jedoch geschäftstüchtig im Reliquienhandel
  • Gedenktag: 21. Oktober
  • Darstellung oft mit Pfeil und Schiff oder auch mit einem Schutzmantel über den Jungfrauen
  • Das Stadtdekanat Köln feiert in diesem Jahr erstmals die beiden Stadtpatrone gemeinsam. Vom 10. bis 21. Oktober wird der hl. Ursula und dem hl. Gereon im Rahmen einer Stadtpatrone-Festwoche mit Gottesdiensten, Konzerten und Vesper gedacht.
Die heilige Ursula

Historische Belege über die hl. Ursula

Reliquien hinter dem Altar in der Basilika St. Ursula in Köln

In Köln gab es schon früh Märtyrerjungfrauen, die eine Kirche an der Stelle der heutigen St. Ursula Kirche errichtet hatten. Diese war außerhalb der Stadtmauern. Bei Erweiterung der Stadt fand man ein großes Gräberfeld. Vermutlich starben diese Märtyrerinnen aufgrund ihres Glaubens. Der Tod einer unschuldigen Jungfrau Ursula im Alter von acht Jahren, zwei Monaten und vier Tagen ist auf einer Steintafel, der Clematius Inschrift dokumentiert.

Patronate

  • Patronin der Universitäten und Schulen, der Lehrerinnen und Lehrer sowie der Jugend
  • Patronin für eine Heirat und glückliche Ehe sowie bei Kinderkrankheiten
  • Patronin der Städte Köln und Offenburg
Stein aus der Basilika St. Ursula in Köln
Stein aus der Basilika St. Ursula in Köln

Basilika St. Ursula in Köln

Ex-Bild-DB-ID: 2920

Die bekannteste Kirche im Erzbistum Köln, die der hl. Ursula geweiht ist, ist die romanische Basilika St. Ursula in der Kölner Altstadt (Ursulaplatz, 50668 Köln). Im Jahr 1920 wurde die Kirche durch Papst Benedikt XV. Basilica minor erhoben.

St. Ursula ist die älteste niederrheinische dreischiffige Emporenbasilika. Sie wurde ab 1185 an einer Stelle errichtet, an der seit dem 4. Jahrhundert auf einem römischen Gräberfeld christliche Märtyrerinnen verehrt wurden. Die westliche Hauptfassade, der massive Westturm mit barocker Haube, die anschließende Vorhalle und das Langschiff sind romanisch geprägt. 1287 wurde ein langgestreckter frühgotischer Chorraum angebaut. Die Basilika erlitt im Zweiten Weltkrieg erhebliche Schäden, die erst 1972 behoben waren.

Im 17. Jahrhundert richtete man die barocke "Goldene Kammer" ein, in der die Reliquien der ursulanischen Jungfrauen und ihrer Gefährten aufbewahrt und verehrt werden. Die Goldene Kammer ist seit Oktober 2022 nach Renovierungsarbeiten wieder für Besucher geöffnet.

Die Basilika ist in der Regel täglich von 10:00 bis 17:00 Uhr bis zum Gitter geöffnet.

Für die Besichtigung der gesamten Kirche, der Goldenen Kammer sowie der Schatzkammer gelten in der Regel folgende Öffnungszeiten: 

  • dienstags bis samstags:     10.00-12.00 und 15.00-17.00 Uhr
  • sonntags:                            15.00-17.00 Uhr

Der Eintritt in die Goldene Kammer und Schatzkammer beträgt jeweils 2,00 € für Erwachsene sowie 1,00 € für Schüler. Kinder bis zur Einschulung sind frei.

Wiedereröffnung der Goldenen Kammer an St. Ursula

Wiedereröffnung der Goldenen Kammer an St. Ursula

Stadtpatrone-Festwoche 2024

In diesem Jahr wird in der Kölner Innenstadt vom 10. bis 21. Oktober im Zuge der Stadtpatrone-Festtage beiden Stadtpatronen gedacht, der hl. Ursula und des hl. Gereon. Zum ersten Mal in der Stadtgeschichte werden sich die Reliquien der beiden Heiligen gegenseitig in den Basiliken besuchen.

Höhepunkt der Festtage ist die Vesper in St. Gereon am Sonntag, 13. Oktober, ab 17.30 Uhr. Die Festpredigt hält Frau Bundesministerin a. D. Annegret Kramp-Karrenbauer, Offiziant ist Domkapitular Pfr. Dr. Dominik Meiering. Anschließend findet die Prozession mit den Reliquien beider Heiligen nach St. Ursula statt.

Anna und die Hl. Ursula

Ursulinenschülerin Anna

Bereits im Jahr 1639 gründeten die Schwestern des Ursulinenordens eine Schule in Köln.  Seit 1971 gibt es neben dem Ursulinengymnasium auch die erzbischöfliche Ursulinenrealschule. 1988 wechselte die Trägerschaft ans Erzbistum Köln.

Leitthemen sind die Wahrung der Tradition bei gleichzeitiger Abwägung der Zeiterfordernisse. Offenheit, Wertschätzung, Beistand, Aufgeschlossenheit sowie Führung mit sanfter Hand gehören auch zum Leitbild.

Anna-Sophie Müller (12) aus Hürth besucht die Ursulinenrealschule in der Machabäerstraße in Köln und erzählt von ihren Erfahrungen:

Erstmal kannte ich die Schule nicht. Meine Freundinnen sind alle auf andere Schulen gegangen und dass ich da alleine hingehen sollte war erst nicht so schön.

Wir sind dann auf zwei Infotage zur Ursulinenrealschule gegangen. Ich bin neuen Menschen gegenüber sehr schüchtern aber da war es eben so, als wäre ich zu einer Freundin gegangen, so als würde ich die Leute schon kennen, die waren alle mega nett.

An diesen Kennenlerntagen haben die älteren Schülerinnen mit uns in der Küche Weckmänner gebacken. Die ganze Schule roch danach.

Jetzt, wo ich schon zwei Jahre da bin gefällt mir, dass es so geordnet ist. Die Schüler schreien nicht so durcheinander und es prügelt sich keiner – vielleicht ein paar, aber nicht alle, bei den anderen Schulen war das schon ein bisschen anders.

Es ist auch so, dass die älteren Schüler die Jüngeren nicht rumschupsen oder so, sie nehmen sie eher in Schutz und kümmern sich um sie.

Mir gefällt es an der Ursulinenschule.

Übersicht: AusZeit – Online-Magazin des Erzbistums Köln

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