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3. Advent

Datum:
23. Nov. 2020
Wie geht das eigentlich, sich vorbereiten? Und: auf wen oder was? Und wie hängt beides zusammen?
Adventskranz 3

Einführung

„Ebnet den Weg für den Herrn“, so heißt es in der Bibelstelle, die am 3.Adventsonntag in den katholischen Kirchen vorgelesen wird. Man soll also etwas dazu beitragen, dass der Herr kommt, so die Aussage des Propheten Johannes.

Die christliche Adventzeit lädt dazu ein. 
Sie erinnert daran, dass Gottes Sohn schon einmal auf dieser Erde gelebt hat. 
Dass dieser Gottessohn, Jesus von Nazareth, den Menschen den Weg zum gelingenden Leben, zum ‚Reich Gottes auf Erden für alle, vorgelebt und gezeigt hat. 
Dass Gott den Menschen Talente und Kraft gibt, in dieser Welt zu handeln und sie zu gestalten. 
Die Adventszeit lädt ein, den Worten des Jesus von Nazareth, überliefert in den 4 Evangelien, zu vertrauen: Gott will auch heute, in unsere Welt, kommen und in ihr Mut machend anwesend sein.

 

Gebet

Eine neue Adventwoche beginnt. 
Wir zünden die dritte Kerze an.
Schon ist es wieder ein bisschen heller in dieser dunklen Jahreszeit.
Was werden wir in dieser Adventwoche erleben?
Was werden wir vorbereiten, damit Weihnachten werden kann? 

Guter Vater im Himmel, du bist uns nahe bei dem, was wir tun. 
Lass uns deine Nähe spüren.
Amen.

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Ausmalbild

 

In leichter Sprache

 

Johannes erklärt den Menschen,

dass ein Mann von Gott kommt.

Gott wollte, dass Johannes den Menschen erklärt:

Bald kommt der, den Gott versprochen hat.

 

Darum ging Johannes an einen Fluss.

In dem Fluss war viel Wasser.

Johannes rief laut:

Macht euch bereit.

Baut einen Weg.

Baut den Weg bis in euer Herz.

Weil einer kommt.

Der kommt von Gott.

 

Viele Menschen hörten Johannes zu.

Johannes tauchte die Menschen ins Wasser.

Die Menschen sollten dabei denken:

So wäscht Gott alles Schlechte von mir ab.

 

Die Menschen freuten sich.

Aber viele Leute wunderten sich.

Zum Beispiel die Politiker.

Und die Priester.

Und die Religionsgelehrten.

 

Die Politiker und Priester und Religionsgelehrten fragten Johannes:

Du hast gesagt, da kommt einer von Gott.

Bist du selber der besondere Mensch, der von Gott kommt?

Johannes sagte: Nein. Ich bin nicht der besondere Mensch, der von Gott kommt.

 

Die Politiker und Priester und Religionsgelehrten fragten:

Bist du der Prophet, den Gott versprochen hat?

Redest du in deinem Herzen oft mit Gott?

Johannes sagte: Nein. Dieser Prophet bin ich nicht.

 

Die Politiker und Priester und Religionsgelehrten fragten:

Wer bist du denn?

Johannes sagte:

Ich bin eine laute Stimme.

Ich rufe: Macht euch bereit.

Baut einen Weg.

Baut den Weg bis in euer Herz.

Weil einer kommt.

Der kommt von Gott.

 

Die Politiker und Priester und Religionsgelehrten fragten:

Warum tauchst du denn die Menschen ins Wasser?

Darfst du das überhaupt?

Johannes sagte: Das Wassertauchen ist ein Zeichen.

Damit ihr wisst, wie es ist, wenn der von Gott kommt.

Ihr wisst nämlich gar nicht, wer das ist, der von Gott kommt.

Der, der von Gott kommt, taucht euch in den Heiligen Geist.

Das Eintauchen in den Heiligen Geist ist wichtig.

 

Der, der von Gott kommt, ist schon da.

Der, der von Gott kommt, steht schon mitten unter euch.

Der, der von Gott kommt, ist viel wichtiger und besser als ich.

© evangelium-in-leichter-sprache.de

 

Text der Einheitsübersetzung

Ein Mensch trat auf von Gott gesandt; sein Name war Johannes.
Er kam als Zeuge, um Zeugnis abzulegen für das Licht,
damit alle durch ihn zum Glauben kommen.

Und dies ist das Zeugnis des Johannes, als die Juden von Jerusalem aus Priester und  Leviten zu ihm sandten mit der Frage: Wer bist du?
Er bekannte und leugnete nicht; er bekannte: Ich bin nicht der Christus,
Sie fragten ihn: Was dann? Bist du Elija? Und er sagte: ich bin es nicht. Bist du der Prophet? Er antwortete: Nein.
Da sagten sie zu ihm: Wer bist du? Wir müssen denen, die uns gesandt haben, Antwort geben. Was sagst du über dich selbst?
Er sagte: Ich bin die Stimme eines Rufers in der Wüste: Ebnet den Weg für den Herrn! , wie der Prophet Jesaja gesagt hat.
Die Abgesandten gehörten zu den Pharisäern.
Sie fragten Johannes und sagten zu ihm: Warum taufst du dann, wenn du nicht der Christus bist, nicht Elija und nicht der Prophet?
Johannes antwortete ihnen: Ich taufe mit Wasser. Mitten unter euch steht einer, den ihr nicht kennt,
der nach mir kommt; ich bin nicht würdig, ihm die Riemen der Sandalen zu lösen.
Dies geschah in Betanien, jenseits des Jordan, wo Johannes taufte.

> www.katholisch.de

Für Kinder

Wer von uns möchte nicht gerne berühmt und bekannt sein? Es muss ein tolles Gefühl sein, wenn viele Menschen zusammenkommen, um dich zu sehen und zu bewundern.

Ob Johannes auch so gefühlt hat? Viele Menschen kamen zu ihm, so berichtete das Evangelium vom vergangenen Sonntag. Diese Menschen erwarten aber keinen Pop-Star, der für gute Unterhaltung sorgt. Die Menschen zurzeit Jesu warten auf einen Messias, das heißt: auf einen Retter: das Land Israel stand unter römischer Besatzung. Die Israeliten hatten im eigenen Land nicht viel zu sagen. Das Leben unter fremder Herrschaft war schwer: Sie erinnerten sich an alte Prophetenverheißungen, die davon sprachen, dass Gott einen Retter schicken wird. Ist es dieser Johannes? Die Priester, Leviten und Pharisäer, - also sozusagen die Bildungselite der damaligen Zeit – wollen es wissen.

Johannes verneint. "Ich sage euch, was ihr selber – als Vorbereitung - tun könnt, um die Lage besser zu machen", so sagt er sinngemäß. "Aber das Heil kommt durch Gott selber, durch Gottes Sohn. Er ist schon da, auch wenn ihr ihn noch nicht seht!" (Efi Goebel)

 

Für Erwachsene

Wie in der letzten Woche berichtet das Evangelium nur von der Vorgeschichte Jesu, besonders von Johannes dem Täufer. Ein bedeutender Mann offenbar, denn die Hauptstadt des Reiches schickt eine ganze Delegation Priester und Leviten zu ihm. Aber dieser Johannes sagt von sich fast gar nichts; er nennt sich bescheiden „Eine Stimme eines Predigers“.

Johannes weiß, dass erst nach dem Täufer der Erlöser kommt. Was der Täufer predigt, ist noch nicht die Erlösung. Denn die Taufe diente zwar der Vergebung der Sünden, aber auch Johannes war klar, dass die Menschen auch weiterhin sündigen würden. Die Würdenträger aus Jerusalem stehen für Menschen, die nur auf das Sündhafte schauen und mit erhobenem Zeigefinger die Moral predigen. Sie leben selber in Angst vor dem strafenden Gott und predigen diese Angst auch anderen.

Anders Johannes. Er ist ganz gelassen, denn er weiß ja schon, dass Gottes treue und zuverlässige Liebe alle Angst des Menschen entmachtet. Er weiß bereits, dass Gott selber Mensch wird, damit wir diese unüberbietbare Liebe hören und verstehen können. Wenn nicht Gott selbst diese Liebe offenbart, wenn er sich nicht selbst als diese reine Liebe offenbart, bleibt das ganze Predigen ungewiss und unglaubwürdig. Aber Johannes weiß schon, wer nach ihm kommt. Und dass dann das Moralpredigen abgelöst wird durch die Zusage Gottes: Ihr braucht doch gar nicht zu sündigen! Das ist der unüberbietbare Grund für unsere Freude, und darum heißt dieser Sonntag seit alters her „Freut Euch!“, auf Latein „Gaudete!“ (Diakon Dr. Andreas Bell)

Weitere vertiefende Auslegungen zum Bibeltext finden Sie tagesaktuell auf www.in-principio.de.

Macht hoch die Tür

Macht hoch die Tür…

Advent und Weihnachten, das sind für Emma die tollsten Feste und Zeiten im Jahr. So viel Glitzer und Flitter, das gefällt Emma enorm. Emma ist 9 und geht nächstes Jahr zur Kommunion. Darum ist sie auch heute mit Mama in der Kirche gewesen. Die dritte Kerze wurde am Adventskranz angemacht. Und ein Lied hat Emma besonders gefallen: Macht hoch die Tür, die Tor macht weit!

Wie macht man nur eine Tür hoch? Soll die in der ersten Etage eingebaut werden? Und warum? Dann kommt man doch gar nicht rein in die Tür? 
Aber vielleicht ist das so wie mit der Burg, die sie zusammen mit Papa im Sommer besichtigt hat. Da lag die Tür auch oben. Damit die die Leiter einziehen konnten, wenn Feinde kommen. Ganz schön klug von den Rittern, sich so auf Feinde vorzubereiten!

Das Tor weit machen, ja, das kann sie verstehen. So ein weites Tor, das braucht man, damit man es auch ja nicht übersieht. Schließlich kommt der Herr der Herrlichkeit. Singen die in dem Lied. Und den kann Emma sich prima vorstellen. Mit einer goldenen Krone. Und mit einem Anzug aus Samt und edlem Goldstoff. Und Ringe hat er an den Händen und ein mit Diamanten geschmücktes Schwert. So wie die Könige bei den Sonntagsmärchen auf Kika. Die kennt Emma gut, die darf sie sonntags immer gucken.
Ja, man sollte das Tor schon weit und prächtig machen, damit der König kommt und es sieht und nur ja nicht versehentlich dran vorbeigeht, weil es zu ärmlich ist und er dann sauer ist, weil man ihm nix besseres bietet. 

Ganz weggeträumt hat Emma sich in der Kirche, nachdem das Lied zu Ende war, und sie hat das Schloss mit der Mauer und der hohen Tür und dem weiten Tor schon vor sich gesehen.

Jetzt will sie mit Playmo und Lego so ein Schloss bauen. Für den König aller Königreiche. So wurde der im Lied nämlich auch genannt. 
Es wird ein wunderbares Schloss. Tag für Tag gestaltet Emma es weiter aus. Es soll das schönste aller Schlösser werden. Denn an Weihnachten kommt ja der Herr der Herrlichkeit. Und er soll nun wirklich nicht an ihrem Schloss vorüber gehen!

Kurz vor Weihnachten holt Mama die Weihnachtskiste aus dem Keller. Wie jedes Jahr will sie den Weihnachtsbaumschmuck durchsehen und die Krippenfiguren. Damit die am Heiligen Abend auch gut aussehen, wenn Oma und Opa zu Besuch kommen. Dieses Jahr möchte Emma ihr Schloss ins Weihnachtszimmer stellen. Für den Herrn der Herrlichkeit. Muss ja nicht direkt neben der Krippe im Stall sein. Das ist ihr dann doch ein bisschen zu – wie sagt Mama manchmal etwas abwertend – zu schlicht.

„Schau mal“, sagt Mama und hält das Jesuskind in die Höhe. „Ich glaube, der brauch dieses Jahr mal eine neue Windel. Und frisches Heu soll er auch in die Krippe bekommen, sieht ja ganz ärmlich aus, der Kleine. Und dabei ist das doch der ‚Herr der Herrlichkeit‘.“

WAAAAS? Entsetzt dreht Emma sich um.
DAS ist der Herr der Herrlichkeit? So ein kleines Baby? Das ist doch das Jesuskind. Und kein König!

Jetzt versteht Emma überhaupt nichts mehr. Das Jesuskindchen sieht zwar ganz niedlich aus. Und die Geschichte von Maria und Josef und der Geburt im Stall, die gefällt ihr auch ganz gut.

Aber sie hat doch so gehofft, dass an Weihnachten der ‚Herr der Herrlichkeit‘ kommt, ganz edel und reich und stolz! Also stimmt das alles gar nicht, was die in der Kirche gesungen haben. Da kommt gar kein stolzer König.
Am liebsten möchte Emma ihr wunderbar gebautes und geschmücktes Schloss zerstören, so enttäuscht ist sie. So sehr hat sie sich auf den Besuch des Königs gefreut. Und jetzt das! Nur das Jesuskind! Im Stall!

Mama merkt, dass Emma sauer und traurig ist. „Mir kann Weihnachten gestohlen bleiben“, sagt Emma. „Da hab ich gar keine Lust mehr drauf. Das ist ja doch alles gelogen. Ich hab das Schloss ganz umsonst vorbereitet. Es gibt gar keinen Herrn der Herrlichkeit!“ Mit einem lauten Schluchzer wirft sie sich auf das Sofa. Dass Enttäuschung so weh tun kann, das hat Emma nicht gewusst. 

Still setzt sich Mama zu Emma und streichelt sie sanft, bis sie ausgeweint hat.

„Weißt du, Emma,“ sagt Mama dann leise. „auch wenn das ein bisschen schwierig zu verstehen ist: Das kleine Jesuskind und der Herr der Herrlichkeit, die gehören zusammen. Es gibt sie. Beide. Den Jesus. Und den Herrn der Herrlichkeit. Und die beiden sind sogar ganz fest miteinander verbunden: Jesus ist nämlich Gottes Sohn. Also der Sohn vom Herrn der Herrlichkeit. Natürlich könnte der jetzt in einem tollen großen Schloss geboren werden. Ist ja schließlich Gottes Sohn.

Aber Gott wollte es irgendwie anders. Er wollte, dass die Menschen verstehen: Ich bin für euch da, immer. Im Schloss, da würde er ja immer bewacht sein und nicht so mit den Menschen im Land reden und leben. Und da müssten die Menschen dann um Audienz bitten und so. Das ist ihm wohl zu kompliziert. Darum hat Gott beschlossen, seinen Sohn bei den einfachen Menschen zur Welt kommen zu lassen. Damit die merken: Gott ist da!“

„Also ist Jesus dann trotzdem wenigstens so eine Art Königssohn?“ 
Emma denkt nach. 
„Kann er dann dieses Jahr ausnahmsweise mal in meinem Schloss zur Welt kommen? Wo ich es doch extra vorbereitet habe? Wir können ja die Ritter und Wächter weglassen. Und die Hirtenfiguren sind in meinem Schloss auch willkommen. Wirklich!“ 
Mit großen Augen schaut Emma Mama flehend an.

„Das können wir machen, Emma. Dein Schloss ist ja auch toll.“

„Und wenn Oma und Opa sich wundern und fragen, warum der Jesus nicht im Stall wohnt?“ fragt Emma. 
„Dann sagen wir einfach: das Schloss, das ist ein Bild für unser Herz. In dem haben wir unsere Türen hoch und unser Tore weit gemacht! Damit Jesus darin wohnen kann!“ Jetzt müssen Mama und Emma beide lachen. 

Übrigens hätte der Schreiber des alten Weihnachtsliedes aus der Kirche der Mama sicher zugestimmt. Denn da heißt es in einer Strophe:  "unser Herz zum Tempel vorbereit". Und ein Tempel ist ja meist genauso prachtvoll und glänzend, wie ein wunderbares Schloss. (Efi Goebel)

> Bastelidee zum Lied "Macht hoch die Tür"

 

Bilderbuchempfehlung

Masahiro Kasuja, Martin, der Schuster, Hamburg 9/1989

Angelehnt an die Erzählung von Leo Tolstoi erzählt Masahiro Kasuja auf kindgerechte Weise, wie der Schuster Martin den Tag mit Vorbereitungen auf den ihm (im Traum?) angekündigten Besuch von Jesus verbringt. 

Aktionsideen zur Vertiefung

Rätsel

Spiele

Schauen Sie auch einmal unter Ihren eigenen Brettspielen, auch da gibt es sicher Spiele, die das Thema ‚Weg bereiten‘ aufgreifen: Domino / Tempo, kleine Schnecke /  …

Basteln

Gutes Wünschen: Fürbitt- und Gebetsimpulse

Fürbitt-Vorschlag

An wen wir denken können:

Wir denken an Menschen unterwegs:  welchen guten Wunsch können wir ihnen senden?

  • Reisende
  • Flüchtlinge
  • Fernfahrer

 

Gebet

Was wir beten können:

Guter Gott, wir haben heute viel vorbereitet für das Weihnachtsfest. 
Noch ist es ein weiter Weg, bis wir an der Krippe und dem Weihnachtsbaum angekommen sind. 
Wir freuen uns, dass wir in dieser Adventszeit so vieles entdecken und erleben können. 
Wir überlegen, was wir tun können, damit es heller und schöner auf der Welt wird. Hilf du uns dabei.
Bleib bei uns und bei allen Menschen, an die wir gedacht haben.

Amen.