Johannes der Täufer: Wegbereiter des Messias
Bereits die Geburt des Johannes ist in der Bibel angekündigt, nämlich im ersten Kapitel des Lukas-Evangeliums (Lk 1,5-25). Auch im sogenannten Johannes-Prolog ist die Rede von Johannes dem Täufer als einer Person, die auftritt und Zeugnis vom Licht gibt, das in die Welt kommen soll (vgl. Joh 1,6-8).
Elisabet und Zacharias werden noch im hohen Alter Eltern eines Sohnes – laut der Evangelien durch das Wirken Gottes. Zacharias erscheint ein Engel, der ihm die Geburt eines Sohnes verkündet, was dieser allerdings nicht glauben kann und deshalb stumm wurde (vgl. Lk 1,19-22).
Lukas berichtet ab Vers 57 von der Geburt des Täufers. Bei der Beschneidung am achten Tag sollte auch der Name verkündet werden. Er solle Johannes heißen, was alle Verwandten erstaunte, da es niemand mit diesem Namen in der Verwandtschaft gab. Als Zacharias aber den Namen Johannes bestätigte, konnte er wieder sprechen und lobte Gott. Im gleichen Atemzug sagt Zacharias voraus, dass das Kind „Prophet des Höchsten heißen und dem Herrn vorangehen [wird]“ (Lk 1,76).
Johannes der Täufer tauft und bereitet Jesus den Weg vor
Die Leute hielten ihn für den Messias, der kommen soll, aber er verneinte dies auf beeindruckende Weise, indem er erklärte: „Ich taufe mit Wasser. Mitten unter euch steht der, den ihr nicht kennt und der nach mir kommt; ich bin es nicht wert, ihm die Schuhe aufzuschnüren.“ (Joh 1,26f.).
Er verwies damit auf Jesus selbst, dem er den Weg ebnete. Auch zu seinem Äußeren ist in der Bibel im Matthäus-Evangelium festgehalten: „Johannes trug ein Gewand aus Kamelhaaren und einen ledernen Gürtel um seine Hüften; Heuschrecken und wilder Honig waren seine Nahrung.“ (Mt 3,4)
Johannes tauft Jesus im Jordan
Johannes der Täufer ist der Wegbereiter für Jesus, „die Stimme in der Wüste“ (Joh 1,23). Dabei sparte er auch nicht an harschen Worten, in besonderer Weise an die Pharisäer, unter deren Beobachtung er stand. Sie soll er als „Schlangenbrut“ bezeichnet haben (Mt 3,7). Er rief die Menschen zur Umkehr und Buße auf und taufte sie im Jordan. Auch Jesus kam an den Jordan zu seinem Cousin Johannes, um sich wie alle anderen Menschen taufen zu lassen. Für Jesus ist klar: Er möchte Anteil am ganzen Leben der Menschen haben.
Johannes der Täufer kritisiert König Herodes und wird hingerichtet
Während des öffentlichen Auftretens Jesu als Wanderprediger und Rabbi kommt Johannes an den Hof des Königs Herodes. Dieser ist mit Herodias, der Frau seines Bruders verheiratet, was Johannes öffentlich kritisiert hatte. Der Hinrichtung ging der Tanz der Tochter der Herodias voran. Dieser hat Herodes so sehr gefallen, dass er ihr einen Wunsch gewährte. Angestiftet von Herodias, wünscht sie sich den Kopf des Täufers in einer Schale, was Herodes "sehr traurig" (Mk 6,26) ausführen ließ.
Nach dem aktuellen Forschungsstand könnte die Hinrichtung im Jahr 28/29 oder 31/32 n. Chr. erfolgt sein. Der kirchliche Gedenktag „Enthauptung des heiligen Johannes des Täufers“ 29. August erinnert an dieses Ereignis. Johannes ist der einzige Heilige, dessen Geburtstag die Kirche neben den Geburtstagen Jesu und Mariens feiert – am 24. Juni.
Reliquien Johannes des Täufers werden unter anderem in der Kirche San Silvestro in Capite in Rom und in der Kathedrale im französischen Amiens verehrt.
Auch im Erzbistum Köln sind zahlreiche Pfarrkirchen, Gemeinden und Kindergärten nach Johannes dem Täufer benannt, etwa in Meckenheim, Solingen, Kürten oder Eikamp.