Am 19. März feiert die katholische Kirche ihren Schutzpatron, den heiligen Josef. An der Seite Mariens war er der Ziehvater von Jesus. In der Bibel ist von ihm selten die Rede. Josef ist nach der Gottesmutter Maria der 2. Schutzpatron des Erzbistums Köln.
Josef stammt von König David ab und war Zimmermann
Matthäus und Lukas erwähnen in ihren Evangelien Josef im Stammbaum Jesu. Er stammt aus dem Haus Davids – Josef ist also ein Nachfahre von König David.
Josef war Zimmermann und lebte in Nazareth. Als Maria, seine Verlobte, schwanger wird, nimmt er Jesus als Sohn an und zieht ihn auf. Von ihm erlernt Jesus den Beruf des Zimmermanns. Über das weitere Leben von Josef schweigen die Evangelien. Daraus wird geschlossen, dass Josef noch vor dem öffentlichen Auftreten Jesu verstorben ist.
Bei Jesu Geburt war Josef nach der außerbiblischen Überlieferung der "Historia Josephi" schon 80 Jahre alt. Diese Legende führte auch zur traditionellen Darstellung als Greis.
Verehrung setzt in der Ostkirche früher ein
Josef wurde in der Ostkirche bereits ab dem Jahr 850 verehrt. Die katholische Kirche feiert den Gedenktag seit dem 12. Jahrhundert. Anfangs wurde die Verehrung durch die Bettelorden gefördert. Papst Sixtus IV. erklärte 1479 den 19. März zum offiziellen Festtag des Heiligen. Seit dem 15. Jahrhundert gilt er als „Verteidiger der Jungfräulichkeit“ und wird im 17. Jahrhundert der Patron der Sterbenden. 1621 wurde sein Tag ein gebotener Feiertag.
1870: Der hl. Josef wird Schutzpatron der Kirche
Papst Pius IX. stellte im Dezember 1870 die gesamte katholische Kirche unter den Schutz des heiligen Josef. Während des 20. Jahrhunderts wurden ihm mehr Kirchen als irgendeinem anderen Heiligen geweiht.
Durch Papst Pius XII. erhielt Josef einen zweiten Gedenktag: 1955 legte der Papst den Gedenktag „Josef der Arbeiter“ auf den 1. Mai, den weltweit begangenen Tag der Arbeit.
Josef hat einige weitere Patronate, nämlich der:
- Ehepaare und Familien
- Kinder und Jugendlichen
- Arbeiter, Handwerker und Schreiner
- Erzieher
- Sterbenden
Josef wird angerufen bei Augenleiden, in Versuchungen und Verzweiflung, bei Wohnungsnot und für einen guten Tod.
Josef ist der zweite Patron des Erzbistums Köln
Patronate werden vom Vatikan verliehen. Die Gottesmutter Maria ist die erste Patronin des Erzbistums Köln. Ihr Mann, der heilige Josef, wurde nicht vergessen und ist neben Maria der zweite Patron des Erzbistums.
Der Kölner Kardinal Paul Melchers hat 1871 in einem Dekret die Bedeutung des heiligen Josef hervorgehoben und angeordnet, dass der Heilige mit einem feierlichen Hochamt in allen Pfarrkirchen liturgisch zu feiern ist. Kardinal Melchers bezog sich in seinem Dekret darauf, dass der heilige Josef schon seit fast zwei Jahrhunderten der zweite Patron des Erzbistums Köln sei.