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Erzbistum Köln – Kar- und Ostertage – Angebote trotz Corona:Ostern feiern in der Krise

Datum:
8. Apr. 2020
Von:
(pek200408)
Erzbistum Köln – Kar- und Ostertage – Angebote trotz Corona

Köln. Mit dem Palmsonntag am 5. April 2020 hat die wichtigste Zeit für alle Christen begonnen: Sie feiern die Kar- und Ostertage. In diesem Jahr ist das Gedenken an Leiden, Tod und Auferstehung Jesu, an die Einsetzung der Eucharistie beim Abendmahl und an die allen verheißene Auferstehung und Erlösung nur unter besonderen Bedingungen möglich.

Nach der Verlängerung der Abwehrmaßnahmen gegen das Coronavirus muss das Erzbistum Köln leider alle Gottesdienste mit Gemeindebeteiligung über Ostern hinaus aussetzen. Dafür hat DOMRADIO.DE, auch für die Kar- und Ostertage, Gottesdienstübertragungen und Live-Streamings im Internet etabliert. Die Übersicht zu den Live-Streamings finden Interessierte unter: www.erzbistum-koeln.de/livemesse

Darüber hinausgehende Gottesdienste und andere Angebote, die von den Gemeinden ins Leben gerufen wurden und sich z.B. auf Nachbarschaftshilfe und soziales Engagement beziehen, sind auf der Plattform www.zusammen-gut.de dargestellt. Hier finden sich auch kreative Ideen der Gemeinden für die Kar- und Ostertage. So bieten beispielsweise viele Seelsorgebereiche und Pfarreien eine "Osterkirche zu Hause" an. Ab Gründonnerstag können Familien dazu etwa "Ostertaschen" abholen, deren Inhalt bei der häuslichen Gestaltung der besonderen Fest- und Feiertage helfen. 

Im Folgenden erklären wir, was an den einzelnen Tagen eigentlich gefeiert wird. Parallel zeigen wir auf, welche Alternativen das Erzbistum dort bietet, wo aufgrund der Corona-Pandemie nicht wie sonst üblich agiert werden kann. 

Die Karwoche

Palmsonntag

Die Karwoche – auch "Heilige Woche" genannt – ist die Woche vor Ostern. Es ist die wichtigste Woche im Kirchenjahr. Die Kirche erinnert in diesen Tagen daran, warum und wie Jesus, der Sohn Gottes, gestorben ist. Die Woche beginnt mit dem Palmsonntag. An diesem letzten Fastensonntag gedenkt die Kirche des Einzugs Jesu in Jerusalem. Dort begrüßt ihn eine jubelnde Menge, die ihn mit Palmzweigen empfängt. Ähnlich wie die Menschen zur Zeit Jesu zieht die Gemeinde auch heute mit gesegneten Palmzweigen durch die Straßen zur heiligen Messe in die Kirche. Statt der Palmzweige nehmen viele Gläubige Buchsbaum-Büschel. Die gesegneten Zweige schmücken später die Kruzifixe im Haus. 

In diesem Jahr konnten Gläubige ihre Zweige entweder mit einem Gebet oder während der Mitfeier eines medial übertragenen Gottesdienstes segnen (lassen) und an ihr Kreuz zu Hause stecken. Vielerorts bestand auch die Möglichkeit, in der für das private Gebet geöffneten Kirche Zweige mitzunehmen, die dort während des Palmsonntags-Gottesdienstes des Priesters gesegnet worden waren.

Gründonnerstag

Am Gründonnerstag hält Jesus das letzte Abendmahl mit seinen Jüngern. Mit den Worten "dies ist mein Leib, dies ist mein Blut" teilt er Brot und Wein mit ihnen, verdeutlicht damit seine Lebenshingabe und setzt somit die heilige Eucharistie (griechisch "Danksagung") ein, in der er durch alle Zeiten bleibend unter den Menschen gegenwärtig sein will. Heute feiern Katholiken dieses Ereignis in jeder Heiligen Messe. Während der Eucharistie wandelt der Priester Brot und Wein in Jesu Leib und Blut. In Erinnerung an den Gründonnerstag wird die gewandelte Hostie, das Allerheiligste, an diesem Tag besonders verehrt.

Die Eucharistie ist daher immer eine Gemeinschaftsfeier. In diesem Jahr dürfen die Priester entgegen der üblichen Praxis aufgrund eines römischen Dekrets ausnahmsweise die Heilige Messe ohne Volk feiern. Die optionale Fußwaschung an Gründonnerstag entfällt; sie ist ein sprechendes Zeichen für die Dienstbereitschaft Jesu und wird im Johannesevangelium berichtet. Das Allerheiligste, die gewandelte Hostie, wird ohne die sonst übliche Prozession in den Tabernakel gebracht, wo es verbleiben soll.

Mit einer besonderen Handreichung zum Hausgottesdienst bietet das Erzbistum Gläubigen die Möglichkeit, den Gründonnerstag zu Hause zu feiern: 
https://www.erzbistum-koeln.de/export/sites/ebkportal/.content/.galleries/news/2020/2020_downloads/hausgottesdienste/1-Hausgottesdienste-Ostern-2020-Grundonnerstag.pdf.

Karfreitag

Karfreitag ist der Todestag Jesu Christi. Der Sohn Gottes wird gegeißelt und muss sein Kreuz selbst auf den Hügel Golgotha tragen. Dort wird er ans Kreuz genagelt - die Todesstrafe der Römer für Aufrührer. Er stirbt um die 9. Stunde (nach antiker Stundenzählung 15 Uhr) und wird in einer Grabhöhle beigesetzt. Am Karfreitag kennt die Kirche keinen Gottesdienst im herkömmlichen Sinn. Der Altar ist abgeräumt, die Glocken schweigen, der Tabernakel ist leer – die Kirche gedenkt des Leidens und Sterbens Jesu. In vielen Gemeinden findet vormittags eine Kreuzwegandacht statt, traditionell um 15 Uhr der Karfreitags-Wortgottesdienst. Dabei werden in den Zehn Großen Fürbitten die vielfältigen Anliegen der Menschheit vor Gott getragen.

Öffentliche Gottesdienste wie Kreuzwegandachten und Prozessionen aller Art sind (auch im Freien) aufgrund der Corona-Krise in diesem Jahr nicht möglich. Auch hier bietet das Erzbistum Köln eine Handreichung zur Feier eines Hausgottesdienstes an: https://www.erzbistum-koeln.de/export/sites/ebkportal/.content/.galleries/news/2020/2020_downloads/hausgottesdienste/2-Hausgottesdienste-Ostern-2020-Karfreitag.pdf

Für die Feier vom Leiden und Sterben Christi sieht die Deutsche Bischofskonferenz in Übereinstimmung mit dem Dekret aus Rom bei den Großen Fürbitten eine zusätzliche 11. Fürbitte aus aktuellem Anlass vor. Sie ist im Internet zu finden unter: https://dli.institute/wp/praxis/im-gebet-verbunden

Karsamstag

Am Karsamstag, dem Tag der Grabesruhe, behält nach biblischem Zeugnis eine Wache das Grab im Auge, da die Pharisäer befürchten, einer der Jünger könnte den Leichnam stehlen und behaupten, Jesus sei wie vorhergesagt auferstanden (Matthäusevangelium 27,62-66). In Süddeutschland wird der Brauch des Heiligen Grabes seit der Barockzeit gepflegt. Gläubige beten am Grab, entzünden Kerzen und erwarten die Auferstehung. 

Ostersonntag

Am Ostersonntag feiern die Christen die Auferstehung Jesu. Die Bibel berichtet: Am Morgen kommen einige Frauen, Anhängerinnen Jesu, zum Grab. Plötzlich erscheint ihnen ein Engel, der die frohe Botschaft verkündet: Jesus ist auferstanden. Das Grab ist leer. Der Ostertag beginnt bereits in der Dunkelheit mit der Feier der Osternacht. Am Osterfeuer wird die neue Osterkerze entzündet, deren Licht im Kirchenraum verteilt wird. Das Loblied der Osterkerze ("Exsultet") eröffnet den festlichen Gottesdienst. In dieser "Nacht der Nächte" segnet der Priester das neue Tauf- und Weihwasser, mit dem er – oft auch direkt in der Osternacht – tauft. Am Ostersonntag endet auch die Fastenzeit.

Die Feier der Osternacht darf diesmal nur in den Kathedral- und Pfarrkirchen gefeiert werden. In diesem Jahr kann in jeder Pfarrkirche auch diese Liturgie nur ohne Beteiligung des Volkes, aber für die ganze Pfarrei gefeiert werden. Osterfeuer und Prozession mit der Osterkerze entfallen. Die Feier beginnt daher in der für Besucher geschlossenen Kirche mit dem Entzünden der Osterkerze und dem anschließenden Exsultet. Die Tauf- bzw. Weihwasserweihe entfällt ebenfalls, und man beschränkt sich auf das Taufversprechen. Die Osterkerze soll, sofern die Kirchen in diesen Tagen für das persönliche Gebet geöffnet sein können, von nun an während der Öffnungszeiten in der Osterwoche brennen.

Auch für die Feier der Osternacht bietet das Erzbistum Köln eine Handreichung für einen Hausgottesdienst an: 
https://www.erzbistum-koeln.de/export/sites/ebkportal/.content/.galleries/news/2020/2020_downloads/hausgottesdienste/3-Hausgottesdienste-Ostern-2020-Osternacht.pdf

Glockenläuten 

Da sich die Menschen nicht mehr zu Gottesdiensten versammeln können, läuten in allen Kirchen des Erzbistums Köln täglich um 19:30 Uhr die Glocken als Zeichen der Verbundenheit im Gebet. Von Gründonnerstag bis Karsamstag wird das Läuten ausgesetzt und ab Ostersonntag wieder täglich fortgeführt, solange die öffentlichen Gottesdienste ausgesetzt bleiben.

Das Geläut lädt die Menschen dort, wo sie gerade sind, zum persönlichen Gebet ein und soll Zeichen einer bleibenden Gebetsgemeinschaft sein. Wir beten für alle, die von der Pandemie betroffen sind, und verbinden damit unseren Dank, unsere Bitte und Ermutigung für alle Menschen, die in dieser außergewöhnlichen Situation einen wichtigen Dienst für andere leisten. 

Zusätzlich ist vereinbart, dass in NRW am Ostersonntag von 9.30 bis 9.45 Uhr in den katholischen und evangelischen Kirchen festlich mit möglichst allen Glocken geläutet wird.

Bundesweit soll am Ostersonntag um 12.00 Uhr ebenfalls festlich in den katholischen und evangelischen Kirchen geläutet werden; darüberhinausgehende örtliche Gepflogenheiten können fortgeführt werden.

Das ökumenische Geläut soll gerade in Zeiten der Corona-Krise die österliche Freude über den Sieg des Lebens zum Ausdruck bringen.

 

Weiterführende Links:

Seelsorgerische Hinweise für die Karwoche und Ostertage: https://www.erzbistum-koeln.de/news/Seelsorgliche-Hinweise-fuer-die-Karwoche-und-Ostertage-2020/

Initiativen, Aktionen und Hilfen im Erzbistum Köln in der Corona-Krise: www.zusammen-gut.de

Informationen und Regelungen im Erzbistum Köln: https://www.erzbistum-koeln.de/news/Informationen-und-Regelungen-im-Erzbistum-Koeln-zum-Corona-Virus/ 

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