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Pfingsten: Wie der Heilige Geist die Jünger Jesu erfüllt und die Kirche begründet

Datum:
23. Apr. 2024
Am 50. Tag (griech. "pentecoste") nach Ostern feiert die Kirche die Aussendung des Heiligen Geistes. Feuer und Taube sind Symbole dafür. Das Hochfest Pfingsten beendet den 50-tägigen Osterfestkreis.

Was wird an Pfingsten gefeiert?

Pfingsten (von griechisch pentecost häméra, deutsch ‚fünfzigster Tag‘, ist ein christliches Fest, an dem die Gläubigen die Sendung des Geistes Gottes zu den Jüngern Jesu und seine bleibende Gegenwart in der Kirche feiern. 
Ikonografisch wird Pfingsten auch Aussendung des heiligen Geistes oder auch Ausgießung des heiligen Geistes genannt. Der Pfingstsonntag ist der 50. Tag der Osterzeit, also 49 Tage nach dem Ostersonntag, und liegt zwischen dem 10. Mai (frühester Termin) und dem 13. Juni (spätester Termin).   In der Apostelgeschichte (2,1-41) des Neuen Testamentes wird erzählt, dass der Heilige Geist auf die Apostel und Jünger ausgegossen wurde, als sie sich zu eben jenem jüdischen Pfingstfest in Jerusalem versammelt hatten.  Das Datum wird in der christlichen Tradition auch als Gründung der Kirche angenommen, so dass es als »Geburtstag der Kirche« gesehen werden kann. Erstmals fand Pfingsten als christliches Fest im Jahre 130 Erwähnung. Ex-Bild-DB-ID: 28807

Im Neuen Testament erzählt die Apostelgeschichte vom Pfingstereignis: Der Heilige Geist kommt in Feuerzungen auf die Jünger herab. Sie ziehen danach in die ganze Welt und verkünden das Evangelium (vgl. Apg. 2,1-41). Pfingsten gilt daher als Geburtstag der Kirche. Ab diesem Tag beginnt die Mission und die Kirche wächst.

Ursprung im jüdischen Erntedankfest

Das Pfingstfest findet zeitgleich zum jüdischen Fest Schawuot statt. Dieses Fest gehört zu den Hauptfesten des Judentums. Es bedeutet "Wochen" und verweist damit auf die 50 Tage nach dem Pessachfest. Schawuot ist gleichzeitig das Erntedankfest, da es den Abschluss der Weizenernte markiert.

Pfingstnovene: Vorbereitung auf Pfingsten

Pfingsten ist nach Ostern und Weihnachten das dritthöchste Fest im Kirchenjahr. In den Tagen vor Pfingsten wird das Hochfest mit einer besonderen Gebetsform vorbereitet: Die sogenannte Pfingstnovene beginnt 9 Tage vor Pfingsten an Christi Himmelfahrt. Diese Novene geht auf den Pfingstbericht der Apostelgeschichte zurück, nachdem sich die Jünger vor Pfingsten im Gebet zurückgezogen hatten. In der Pfingstnovene wird um das Kommen des Heiligen Geistes und seiner sieben Gnadengaben gebetet: Weisheit, Einsicht, Rat, Stärke, Erkenntnis, Frömmigkeit und Gottesfurcht.

> Weiterführender Artikel zur "Pfingstnovene"

Feuer und Taube an Pfingsten

Pfingsten als christliches Fest ist seit dem 2. Jahrhundert überliefert. Der Heilige Geist wird mit unterschiedlichen Symbolen dargestellt. Am bekanntesten sind die Feuerzungen und die Taube:

  • Mit dem Heiligen Geist untrennbar verbunden ist das Feuersymbol. Die Apostelgeschichte berichtet, dass der Geist in Feuerzungen auf die Jünger herabgekommen ist. Von diesem Feuer entzündet, tragen die Jünger die Botschaft Jesu in die ganze Welt.
  • Am häufigsten wird der Heilige Geist als Taube dargestellt: Diese Form geht auf die Taufe Jesu im Jordan zurück, als Jesus den Geist Gottes in einer Taube auf sich herabkommen sah (vgl. Mt 3,16). Die Taube gilt als Symbol von Zartheit und Liebe. Es ist auch eine Taube, die Noah nach der großen Flut mit einem Ölzweig im Mund das Ende der Flut ankündigt (Gen 8,11). Dieses alttestamentliche Symbol des Bundes zwischen Gott und den Menschen, bekommt an Pfingsten eine neue Bedeutung – in der Herabkunft des Heiligen Geistes wird der neue Bund zwischen Gott und den Menschen besiegelt.
Pfingsten: Der Heilige Geist kommt in Gestalt einer Taube. Fenster im Petersdom in Rom.
Pfingsten: Der Heilige Geist kommt in Gestalt einer Taube. Fenster im Petersdom in Rom.

Pfingstmontag ist gesetzlicher Feiertag

Pfingsten und Christi Himmelfahrt wurden in der Urkirche noch als gemeinsames Fest begangen. Ab dem 4. Jahrhundert wurde Pfingsten als Hochfest eigenständig. Seit dem 11. Jahrhundert wurde das Pfingstfest eine ganze Woche lang mit einer Oktav gefeiert. Diese Oktav wurde – wie viele andere Oktavfeiern auch – 1969 von Papst Paul VI. abgeschafft.

In Deutschland und vielen anderen europäischen Ländern wird Pfingsten mit einem zusätzlichen Feiertag, dem Pfingstmontag gefeiert. Dies geschieht parallel zu den anderen größten kirchlichen Festen Weihnachten und Ostern. Auf dem Gebiet der Deutschen Bischofskonferenz gilt der Pfingstmontag als gebotener Feiertag.

Wo der Pfingstmontag kein gesetzlicher Feiertag ist, wird dieser seit der Liturgiereform 1969 auch nicht mehr als kirchliches Fest begangen.

Pfingsttermin

Pfingsten als variables Fest richtet sich nach dem Hochfest Ostern. Die genaue Berechnung ist: der 50. Tag nach dem ersten Sonntag nach dem ersten Frühlingsvollmond. Damit liegt der der Pfingsttermin immer zwischen dem 10. Mai und dem 13. Juni. Dieses Jahr fällt der Pfingstsonntag auf den 19. Mai. Die liturgische Farbe an Pfingsten ist Rot.

Der Pfingstsonntag fällt in den kommenden Jahren auf folgendes Datum:

  • 2025: 8. Juni
  • 2026: 24. Mai
  • 2027: 16. Mai

Pfingsten mit Kindern und Familie gestalten

Die Familienpastoral des Erzbistums Köln hat Ideen zum Gestalten des Festes Pfingsten zusammengestellt. Auf zusammenfamilie.de und familien234.de gibt es Infos zur Bedeutung des Tages, Anregungen für die Freizeit und virtuelle Besuche bei Familien und älteren Menschen.

> "Pfingsten" auf zusammenfamilie.de

> "Pfingsten" auf familien234.de

> Ausmalbild zum Pfingstevangelium im Lesejahr B, Joh 20, 19-23 (PDF)

Was ist Pfingsten?

Was ist Pfingsten?

Gebet zu Pfingsten von Michael Lehmler

der geist weht so stark
dass ich umkehren muss
zur quelle und zum atem

der geist ist der anwalt
er befreit aus den nöten
und stellt mich ins rechte

der geist spannt sich weit
überall ist er brücke zu dir
und zum ganzen kosmos

der geist übersetzt
gottes wort in mein leben
und macht mich dufähig

der geist fügt
mein zerfranstes dasein
offen für kreuz und licht

der geist offenbart mir
meine kräfte und talente
und ermutigt zum zeugnis

der geist verortet sich
in meinem ach und weh
und lenkt mich lichtwärts

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www.erzbistum-koeln.de/pfingsten

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