Seine Biographie machte Martin schon früh zum Nationalheiligen des Frankenreiches und seiner Könige. Heute ist er Schutzpatron Frankreichs und der Slowakei. Die Stadt Mainz und das Umland haben Martin als ihren Patron gewählt. Er ist ebenso Patron des Mainzer Doms. Auf Martin beruft sich die gleichnamige Priestergemeinschaft, die heute überwiegend in Frankreich wirkt.
Martin ist unter anderem auch Patron der
- Reisenden
- Armen und Bettler
- Reiter
- Soldaten
Martin und Severin: Eine Beziehung ins Erzbistum Köln
Das Erzbistum Köln hat eine besondere Beziehung zum heiligen Martin. Severin, der dritte bekannte Erzbischof von Köln, soll durch den Gesang von Engeln erfahren haben, dass sein Freund Martin bei Tours gestorben war. Severins Vertrauter, der Archidiakon, merkte sich Tag und Stunde und erfuhr später, dass Martin tatsächlich um diese Zeit gestorben war.
Diese Legende könnte auch darauf hindeuten, dass der heilige Severin ähnlich sozial-karitativ engagiert war wie der heilige Martin.
Zudem könnte es sich bei Severin um einen Schüler Martins gehandelt haben, finden sich doch im ausgehenden 4. und beginnenden 5. Jahrhundert auf mehreren gallischen Bischofsstühlen Amtsinhaber, die aus den beiden von Martin gegründeten Klöstern Ligugé (bei Poitiers) und Marmoutier (bei Tours) hervorgegangen sind.
Martinszüge 2023
Ein bis heute erhaltener Brauch ist es, mit selbstgebastelten Laternen durch die dunklen Straßen zu ziehen. Auch hier ist der Hintergrund nicht genau überliefert. Der Ursprung liegt wahrscheinlich in der Überführung seines Leichnams. Auf dem Fluss wurde dieser im Boot von Laternenlicht begleitet.
Seit dem 14. Jahrhundert erklingen bei den Martins- oder Laternenzügen auch die bekannten Martinslieder, die auch vielen Erwachsenen noch auf den Lippen liegen. Sie greifen das Leben des Heiligen und die Mantelteilung als besonderes Merkmal auf.
Auch im Erzbistum Köln finden jedes Jahr zahlreiche Martinszüge statt, so zum Beispiel in Wuppertal, Bonn, Köln und Düsseldorf.
Bonn
Am Montag, 6. November 2023 lädt das Bonner Stadtdekanat zum 101. Mal zum großen Martinszug durch die Bonner Innenstadt ein. In diesem Jahr treffen sich die Teilnehmer um 16.30 Uhr auf dem Münsterplatz zur Aufstellung, bevor sich der Tross dann um 17.15 Uhr langsam in Bewegung setzt.
Der Zugweg verläuft über die Remigiusstraße, die Acherstraße, die Straße Dreieck, den Münsterplatz und die Vivatsgasse zum Sterntor, wo die Spielszene stattfindet. Danach geht es weiter über die Sternstraße zum großen Martinsfeuer auf dem Marktplatz.
Eine digitale Karte mit allen Martinszügen in Bonn finden Sie auf www.bonn.de.
Düsseldorf
Am Freitag, 10. November startet um 17:00 uhr der zentrale Martinszug durch dei Düsseldorfer Altstadt. Zur Einstimmung wird bereits ab 17 Uhr vor dem Rathaus die Geschichte von Sankt Martin verlesen. Vom Stiftsplatz zieht der Martinszug über Lambertusstraße und Mühlenstraße zum Marktplatz. Gegen 17.30 Uhr ist dort die erste Mantelteilung zu erleben. Danach geht es rund um den Carlsplatz und über die Mittelstraße und "Rheinort" weiter zum Burgplatz, wo gegen 18 Uhr die zweite Mantelteilung stattfinden wird.
1886, vor mehr als 125 Jahren, wurde dieser Zug erstmals organisiert.
Köln
Mit einem Wortgottesdienst im Kölner Dom beginnt am Freitag, 10. November 2023 um 17.00 Uhr der diesjährige Martinszug durch die Kölner Altstadt, zu dem Kinder und Erwachsene besonders auch unserer ausländischen Missionen herzlich eingeladen sind.
Unser Fackelzug zieht dann durch die historischen Gassen Kölns zum Martins-Viertel.
An der Kirche Groß St. Martin wird der abschließende Segen gespendet und 'St. Martin' verteilt die traditionellen Weckmänner.
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Auch in vielen Kölner Stadtteilen finden zu St. Martin kleinere Laternenumzüge von Kindergärten, Schulen und Vereinen statt. Eine aktuelle Übersicht aller Martinszüge in Köln finden Sie auf www.koeln.de
Wuppertal
Am Freitag, 10. November 2023 beginnt um 17 Uhr der 15. Wuppertaler Martinszug. Start- und Endpunkt ist der Laurentiusplatz, wo Martinsspiel und Martinsfeuer stattfinden. Der Zugweg geht über die Friedrich-Ebert-Str., die Sophienstraße, die Luisenstraße, der Erholungsstr. über die Herzogstraße, den Kasinokreisel und die Friedrich-Ebert-Str. zurück zum Laurentiusplatz. Zum Abschluss erhält jedes Kind einen Weckmann, die von den Bäckern der IG Friedrich-Ebert-Str. gestiftet werden.
Der ambulante Kinderhospizdienst des Caritasverbandes wird gegen eine Spende heiße Getränke ausgeben.
Wie im letzten Jahr wird eine Gebärdendolmetscherin den Wuppertaler Martinszug begleiten und so Familien mit gehörlosen Kindern unterstützen.