Wie betet man einen Kreuzweg? Wir haben einige Vorlagen für Sie zusammengestellt! Außerdem erfahren Sie etwas zum Hintergrund des Krezweggebets.
Eine Kreuzweg-Andacht betrachtet den Leidenweg Jesu von seiner Verurteilung durch Pontius Pilatus über den Tod am Kreuz bis hin zur Ruhe im Grab. In der Regel hat ein solcher Kreuzweg 14 Stationen. Man betet den Kreuzweg allein oder in einer Gruppe.
Einige Kreuzwegandachten beleuchten nur einige ausgewählte Stationen, um diese dadurch tiefer betrachten zu können.
In vielen katholischen Kirchen finden sich die Stationen des Kreuzwegs so, dass man sie bewusst ablaufen kann und vor jeder Station innhalten und beten kann.
Wann wird der Kreuzweg gebetet?
Man betet den Kreuzweg häufig in der Fastenzeit als Vorbereitung auf die Karwoche und das Osterfest.
Besonders am Vormittag des Karfreitags ist das Beten des Kreuzwegs liturgisch verankert, da dies der Zeit entspricht, als Jesus selbst diesen Weg gegangen ist. Jesus ist nach den drei synoptischen Evangelien (das sind die Evangelien nach Matthäus, Markus und Lukas) am Karfreitag um die sechste Stunde gekreuzigt worden. Das ist 12 Uhr. Anschließend berichten diese drei Evangelien von einer dreistündigen Finsternis, die über das Land hereinbrach (siehe. z.B. Mt 27,45), bis Jesus zur 9. Stunde (also 15 Uhr) starb.
Kreuzweg beten
Vielerlei Textvorlagen stehen hierfür zur Verfügung, sie alle greifen die biblischen Berichte und die Tradition auf und lassen die Beter, mit dem was sie im Herzen bewegt, eintauchen in den Erlösungsweg, den Christus gegangen ist. Einige Vorschläge zum Beten des Kreuzwegs finden Sie am Ende dieses Artikels.
Dabei ist Liturgie, das Leben von Spiritualität, nie nur bloße Erinnerung, sondern immer auch ein „Sich-Hineinbegeben“ in eine Wirklichkeit, die über die Zeiten für alle gilt. Wer den Kreuzweg betet, geht mit Jesus den Leidensweg.
Die biblischen Berichte zum Kreuzweg
Alle vier Evangelien berichten vom Leiden und Sterben Jesu Christi. Sie finden die Textpassagen des Kreuzwegs, des Sterbens und der Grablegung an folgenden Stellen:
Letzte Kreuzwegstation: Grab oder Auferstehung?
Klassisch endet der Kreuzweg mit der Grablegung als 14. Station. Dies drückt die Realität des Todes Jesu aus und verlangt vom Betenden, diesen Tod auszuhalten. Eine Kreuzwegandacht endet in der Regel auch nicht mit einem Segen. Es bleibt also ein offenes Ende, das liturgisch anzeigt, dass mit der Grablege doch nicht alles vorbei ist.
In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde teilweise bei Kreuzwegen dieses offene Ende durch eine 15. Station mit dem leeren Grab als Verweis auf Ostern ergänzt.
Der Kreuzweg in Jerusalem
Den Weg, den Jesus mit dem Kreuz tatsächlich gegangen sein soll, kann man heute selbst nachgehen. Der Weg heißt „via dolorosa“ – wörtlich „der Weg der Schmerzen“.
Dieser Stationenweg entstand im 12./13. Jahrhundert. Dabei griff man auf alte Spuren zurück – von Pilgern, die sich schon im Altertum immer wieder auf den Weg machten, um betend und singend die Orte des Leidens und Sterbens Jesu nachzugehen. Dahinter stand das Bestreben, die Ereignisse um das Leiden und Sterben Christi möglichst plastisch vor Augen zu haben.
Kreuzweg in Corona-Zeiten
Pfarrer Michael Lehmler hat die folgende Kreuzwegandacht für die persönliche Betrachtung geschrieben. Darin greift Pfr. Lehmler die aktuelle Corona-Situation und das Leid unserer Zeit auf.
Kreuzweg als PDF-Download:
> Kreuzweg in der Corona-Situation (Einzelseiten, zum Beten am Smartphone)
> Kreuzweg in der Corona-Situation (Zum Ausdruck auf DIN A4 – je vier Stationen pro Blatt)