Am Aschermittwoch beginnt die 40 Tage andauernde Fastenzeit. 2023 ist Aschermittwoch am 22. Februar. Wo dieser Tag seinen Ursprung hat und was das alles mit Karneval zu tun hat, erfahren Sie hier.
Inhalt dieses Artikels
- Ursprung & Bedeutung der Fastenzeit
- Was hat Aschermittwoch mit Karneval zu tun?
- Termin von Aschermittwoch
- Tradition an Aschermittwoch: Empfang des Aschekreuzes
- Woher kommt die Asche für das Aschekreuz?
- Fisch essen und auf Fleisch verzichten: Fast- und Abstinenztag
- 40 Tage Fasten: Tradition und Brauchtum
- Ausmalbild zum Aschermittwoch
Ursprung & Bedeutung der Fastenzeit
Die Fastenzeit hat in der katholischen Kirche eine lange Tradition. Ursprünglich fiel der erste Fastentag auf den 6. Sonntag vor Ostern. Papst Gregor der Große (590-604) verlegte den Beginn auf den davorliegenden Mittwoch, um die Sonntage als „Tag des Herrn“ von der Fastenzeit auszunehmen. Diesen Mittwoch nennen wir heute "Aschermittwoch". So beläuft sich die Zeit exakt auf 40 Tage.
Die 40 Tage erinnern an den Zeitraum, in dem Jesus in der Wüste gefastet haben soll (vgl. Mt 4,1-11). In der österlichen Bußzeit bereiten sich die Gläubigen durch Besinnung auf den Glauben, Sühne und Reduzierung auf das Wesentliche auf das kommende Osterfest, das höchste Fest im Kirchenjahr, vor. Die innere Einkehr und die Fokussierung, wie Jesus zu fasten stehen bei Katholiken besonders im Vordergrund.
Was hat Aschermittwoch mit Karneval zu tun?
In einem berühmten Karnevalslied heißt es: „Am Aschermittwoch ist alles vorbei“ und das närrische Treiben geht zu Ende. Das Ende des Straßenkarnevals markiert gleichzeitig den Beginn der christlichen Fastenzeit.
Der Ursprung des Karnevals liegt in der nahenden Fastenzeit: Die Menschen wollen – besonders im Rheinland – vor dem Beginn der Fastenzeit nochmal richtig das Leben genießen. Auch das Wort "Karneval" gibt einen guten Hinweis auf den Kern der Karnevalstage. Es kommt wahrscheinlich aus dem Lateinischen und bedeutet "Carne vale", also "Fleisch - lebe wohl".
Termin von Aschermittwoch
Alle kirchlichen Feste zwischen Aschermittwoch und Fronleichnam hängen vom Ostertermin ab. Der Ostersonntag ist der erste Sonntag nach dem ersten Vollmond im Frühling.
Der Aschermittwoch ist der Beginn der österlichen Bußzeit (Fastenzeit), die 40 Tage dauert. Da die Sonntage nicht zur Fastenzeit gehören, ist der Aschermittwoch genau 46 Tage vor dem Ostersonntag. Der frühestmögliche Termin ist der 4. Februar, der spätestmögliche ist der 10. März.
In diesem Jahr fällt Aschermittwoch auf den 22. GFebruar 2022, im nächsten Jahr auf den 14. Februar 2024.
Tradition an Aschermittwoch: Empfang des Aschekreuzes
Die Tradition - ein Aschekreuz zu verteilen - geht bis in das 10. Jahrhundert zurück. Am Aschermittwoch wird die Asche im Gottesdienst vom Priester gesegnet und dabei mit Weihwasser besprengt. Mit den Worten „Bedenke, Mensch, dass du Staub bist und wieder zum Staub zurückkehren wirst" oder alternativ die Worte Jesu: "Bekehrt euch und glaubt an das Evangelium" (Mk 1,15b) wird die Asche in Form eines Kreuzes auf den Kopf gestreut.
Coronabedingte Regelungen zur Asche-Austeilung 2022
Coronabedingt werden die Worte zum Austeilen des Aschekreuzes nicht jedem Einzelnen zugesprochen, sondern vor Beginn der Austeilung allgemein für Alle. Spender und Empfänger des Aschekreuzes tragen eine medizinische Maske.
- Nach der von Rom vorgeschlagenen Form nimmt der Priester die Asche und lässt sie auf das Haupt eines jeden fallen, ohne etwas zu sagen. Dies entspricht eher der Formulierung im Messbuch, dass der Priester die Asche „auflegt“, und bringt auch das Gemeinte gut zum Ausdruck, wenn man an die Redewendung „Asche auf mein Haupt“ denkt.
- Nach Auskunft der ärztlichen Fachleute ist es jedoch in der heutigen Situation auch vertretbar, die Asche in Form eines Kreuzzeichens auf die Stirn auszuteilen. Eine Infektion über diesen minimalen Körperkontakt stellt keine ernstzunehmende Gefahr dar. Die größere Gefahr besteht in der Übertragung durch Aerosole, weshalb unbedingt auf die Maskenpflicht zu achten ist.
Um den Bedürfnissen der Gläubigen Rechnung tragen, die mit Andacht und geistlichem Gewinn den Ascheritus mitvollziehen sollen, legt es sich nahe, an unterschiedlichen Orten die beiden genannten Formen der Ascheausteilung gesondert zu praktizieren.
Auch Laien können bei der Ausgabe des Aschekreuzes mithelfen, wenn sie vom Ortspfarrer dazu beauftragt worden sind, da es sich nicht um ein Sakrament handelt.