Weihetag des Kölner Doms: Dreikönigswallfahrt zum Kirchweihfest

Fakten zum Weihetag des Kölner Doms

  • Weihetag: 27. September 1322
  • Weihe des gotischen Hochchors und des Hochaltars
  • Weihetag ist Eigenfeier im Erzbistum Köln und wird im Dom als Hochfest zelebriert
  • Lesungstexte im Kölner Proprium berichten von der Entstehung des Domes
  • viertägige Dreikönigswallfahrt im Vorfeld des Weihetags

Millionen Menschen kommen jedes Jahr in den Kölner Dom - Gläubige feiern Gottesdienst, Touristen bestaunen das Weltkulturerbe. Die Kathedrale beherbergt die Reliquien der Heiligen Drei Könige, die zur Weihe am 27. September 1322 feierlich in die Hohe Domkirche übertragen wurden.

18. September 2023

Grundsteinlegung und Weihe des Kölner Doms

Der Grundstein für den Kölner Dom, wie er in seiner heutigen Form noch steht, wurde am 15. August 1248 vom damaligen Erz­bischof Konrad von Hoch­staden gelegt. Die neue Kölner Kathe­drale wurde im gotischen Stil errichtet, nach dem Vorbild französischer Kathe­dralen. Unter dem ersten Dom­bau­meister, Meister Gerhard, wurde zunächst der Dom­chor errichtet, der um 1320 mit der Fertig­stellung des Binnenchors vollendet war. Zwei Jahre später, am 27. September 1322, folgte die Ein­weihung des neuen Dom­chors und des dortigen Hochaltars. In einer feier­lichen Prozession wurde der Drei­königen­schrein in die Achskapelle übertragen.

Der Hochaltar im Hochchor des Kölner Doms

Der Hochaltar

Am 695. Weihej­ubiläum des Kölner Doms sagte der damalige Weih­bischof Manfred Melzer über den Hochaltar: „Der Altar ist sicher der größte Altar nördlich der Alpen, und nach St. Peter in Rom vielleicht der zweit­größte Altar, den die Kirche überhaupt hat.“ Er steht an der­selben Stelle, wo auch schon vorher die Altäre der Bischofs­kirche standen.

Zum Hochaltar führen drei Stufen. Der Altar­tisch ist gemauert und mit schwarzem Marmor verkleidet. Rundum ist der Altar mit kleinen Arkaden aus weißem Carrara­marmor verziert, in denen Einzelfiguren und Figuren­gruppen zu sehen sind. Die Vorder­seite zeigt in der Mitte die Marien­krönung. Rechts und links daneben waren ursprüng­lich jeweils sechs der zwölf Aposteln abge­bildet, auf den Seiten und der Rück­seite Pro­pheten und Heilige. Weitere Figuren­gruppen zeigen Szenen aus dem Leben Marias.

In den Jahrhunderten nach der Weihe gingen einzelne Figuren verloren oder wurden ersetzt, so zum Beispiel die Figur des Apostels Bartho­lomäus. An seinem Platz an der Vorder­seite steht nun der Prophet Jesaja. Einige der Figuren am Altar sind Kopien. Die Originale sind im Kölner Museum Schnütgen zu sehen.

Liturgie am Weihetag

Der Weihetag des Kölner Doms ist eine Eigen­feier im Erz­bistum Köln. In der Hohen Dom­kirche selber wird der Weihe­tag als Hoch­fest gefeiert, im übrigen Erz­bistum ist er in der Liturgie als Fest gekenn­zeich­net. Die genaue Liturgie ist im Directorium für das Erzbistum Köln festgelegt, die Lesungstexte im Kölner Proprium.

Die drei Lesungen erzählen die Geschichte des Kölner Doms, an­ge­fangen mit der Weihe des ersten Domes zu Ehren des Apostel­führers Petrus am 27. September 873. Eine zweite Lesung berichtet von der Über­bringung der Reli­quien der Heiligen Drei Könige und dem Plan, die ursprüng­liche Bischofs­kirche von Köln zu vergrößern. Dies geschah mit der Grund­stein­legung zum heutigen Dom am 14. August 1248. Die neue Kathe­drale wurde am gleichen Tag eingeweiht wie die frühere Bischofs­kirche – am 27. September 1322. Die dritte Lesung berichtet von der Wieder­auf­nahme des Baus nach fast fünf Jahr­hunder­ten Still­stand und der Grund­stein­legung zum damals noch unvoll­endeten Teil der Basilika im Jahr 1842.

Die Dreikönigswallfahrt

Traditionell findet Ende Septem­ber die viertägige Dreikönigs­wall­fahrt im Kölner Dom statt. An deren Ab­schluss steht das Ponti­fikal­amt zur Feier der Kirch­weihe. Bereits im Mittel­alter kamen Wall­fahrer aus ganz Europa um den Dreik­önigen­schrein zu besuchen. Aus­ge­rechnet mit der Feier zum 700-jährigen Jubi­läum der Über­führung der Gebeine der Heiligen Drei Könige in den Kölner Dom, endeten die Wall­fahrten im Jahr 1864. Erst 2005 mit dem Welt­jugend­tag in Köln wurde die Wall­fahrt zum Drei­königen­schrein wieder­aufge­nommen. Seitdem findet die Drei­königs­wall­fahrt immer um den 27. Sep­tember im Kölner Dom statt.

Die Kölner Kathedrale ist im Erz­bistum Ziel für gleich zwei Wall­fahrten. Einer­seits die Wall­fahrt nach Köln zu den Reli­quien der Heiligen Drei Könige. Anderer­seits die Wall­fahrt im Dom selbst. Der Pilger­weg innerhalb des Domes steht auch im Mittel­punkt der Drei­königs­wallfahrt. Dieser tradi­tionelle Pilger­weg findet im Chorraum des Hoch­altars statt und hat insge­samt sechs Stationen.

Vom Hauptportal aus führt der Weg zur Figur des Heiligen Christophorus. Es folgen drei Stationen des mittel­alter­lichen Pilger­wegs: die Mai­länder Madonna, der Schrein mit den Reli­quien der heiligen Drei Könige und das Gero­kreuz. Von hier aus geht der Pilger­weg weiter zur Schmuck­madonna und endet an der Kapelle der Barm­herzigkeit.

Informationen und Programm der dies­jährigen Drei­königs­wallfahrt finden Sie unter: www.dreikoenige-koeln.de

Pilger bei der Dreikönigswallfahrt 2008